Rollläden dienen dem Sichtschutz, der Wärmedämmung, dem Schallschutz und der Einbruchshemmung.

Funktionen

Die Hauptaufgabe eines Rollladens ist meist der Sichtschutz. So kann besonders abends bei eingeschaltetem Licht nicht in das Gebäude gesehen werden. Am Tage ist eine Verdunklung des Raumes durch das Herunterlassen des Rollladens möglich.

Rollläden können die Wärmeübertragung an Fenstern und Türen verringern. Die Dicke, Form und das Material des Rollpanzers haben Einfluss auf die Wärmedämmeigenschaften des Rollladens. Das wichtigste Kriterium ist aber der Luftzwischenraum zwischen Rollladen und Fenster. Um einen guten Wärmeschutz zu gewährleisten muss der Rollladen luftdicht sein. Dringt über den Rollladenkasten kalte Außenluft in das Gebäude, dann wirkt sich dies negativ auf den Energieverbrauch aus. Im Sommer schützen heruntergelassen Rollläden vor dem Erhitzen des Raumes. Am effektivsten dafür sind Rollläden aus Holz, da Holz sich weniger stark aufheizt als Kunststoff und Metall.

Bei richtiger Konstruktionsweise dienen Rollläden auch dem Schallschutz. Ist der Abstand zur Fensterscheibe aber zu gering, kann der Rollladen den Schall noch verstärken. Die konkreten Schallschutzeigenschaften hängen vom Material und vom Abstand des Rollpanzers vom Fenster ab.

Einen gewissen Schutz vor Einbrüchen bieten Rollläden nur dann, wenn die Panzer aus Aluminium, Holz oder Stahl und die Führungsschienen aus Aluminium oder Stahl bestehen. Außerdem muss der Rollladen gegen Hochschieben gesichert sein. Geprüfte Rollladensysteme werden in Widerstandsklassen eingeteilt. Dabei entspricht ER1 dem niedrigsten Widerstand gegen Einbruch. Bei ER6 ist der Widerstand gegen Einbruch sehr hoch.

Bauweise

Das Bauteil, das die Öffnung abschließt ist der Rollpanzer. Dieser kann aus Kunststoff (z.B. Hart-PVC), Aluminium, Holz, Stahl und Edelstahl bestehen. PVC-Rollpanzer bieten die beste Wärmedämmung, sie schützen aber nicht vor Einbruch und auch die Breite der Rollpanzer ist auf 2 Meter beschränkt. Auch altert PVC und wird mit der Zeit härter und spröder. Ein weiteres Material für Rollpanzer ist Aluminium. Eine gute Schalldämmung besitzen ausgeschäumte Aluminiumrollpanzer. Sie können eine gute Einbruchshemmung bieten und sind witterungsbeständig. Sie sind aber teurer und schwerer als PVC. Stahlrollpanzer sind noch teurer. Sie kommen nur dann zum Einsatz, wenn die Einbruchshemmung der wichtigste Zweck des Rollladens ist. Holzrollpanzer sind teuer, schwer und pflegeintensiv. Sie können aber über eine große Breite verwendet werden und bieten einen guten Einbruchsschutz.

Zur seitlichen Führung des Rollpanzers dient die Führungsschiene. Sie muss alle anfallenden Lasten aufnehmen und ableiten können. Sie ist meist U-förmig und kann aus den gleichen Materialien wie der Rollpanzer hergestellt werden.

Ist der Rollladen hochgezogen, befindet er sich samt der Welle im Rollladenkasten. Aufsatzkästen befinden sich direkt über dem Fenster. Diese Kästen müssen ausreichend gedämmt werden. Sie bestehen meist aus Kunststoff und haben eine U- oder L-Form. Vorsatzkästen, die vor dem Fenster oder Mauerwerk angebracht werden, müssen nicht gedämmt werden. Sie bestehen in der Regel aus Aluminium.

Der Rollladen wird auf der Welle aufgewickelt. Diese Welle muss der Belastung durch den aufgewickelten Rollladen standhalten und darf sich nicht verbiegen. Ist diese Welle eine hohle Stahlwelle, so kann in ihr ein Rohrmotor eingebaut werden.

Es existieren die verschiedensten Antriebs- und Bedienelemente für Rollläden. Das einfachste ist ein Gurtzug, bei dem ein Gurtband um eine Gurtscheibe gewickelt wird. Der Rollpanzer wickelt sich auf die drehende Welle durch das Ziehen am Gurt auf. Bei schweren Rollläden werden Getriebe und Kurbeln verwendet, um den Kraftaufwand zu verringern. Die aufzuwickelnde Gurtlänge verlängert sich dementsprechend. Ein Rohrmotor ist die bequemste Antriebsart. Der Motor kann mit einem Schalter, einer Zeitschaltuhr und eventuell über Sonnensensoren bedient werden.

Arten des Einbaus

Beim konventionellen Einbau ist der Rollladenkasten direkt über dem Fenster oder der Tür als sogenannter Sturzkasten angebracht. Diese Rollladenkästen verschwinden im Mauerwerk und werden durch Putz oder Klinker überdeckt. Ein nachträglicher Einbau auf diese Art ist nicht möglich. Er ist aber bei Neubauten der Standard.

Aufsatzrollläden sitzen über dem Fenster- oder Türrahmen. Sie werden meist bei Renovierungen eingebaut. Hierdurch wird aber die Höhe der Fenster und Türen verringert.

An- oder Vorbaurollläden werden auf dem Mauerwerk vor der Tür oder dem Fenster angebracht. Sie sind ein eigenständiges abgeschlossenes System. Sie sind gut nachträglich einzubauen. Es ist darauf zu achten, dass sie optisch zum Haus passen.