Wenn Kinder das Teenager-Alter erreichen, wandeln sich oftmals ihre Ansprüche an ihr Zimmer. Gleichzeitig unterläuft ihr Geschmack regelmäßigen Veränderungen, die sich auch in der Umgestaltung ihrer eigenen vier Wände widerspiegeln. Für Eltern ist es wichtig, diesen Wünschen der Teenager nachzugeben, um ihnen Raum zur Selbstentfaltung zu geben. Gleichzeitig sollte aber der finanzielle Aufwand gering gehalten werden, denn ein Teenager-Zimmer ist meist nur eine Investition für wenige Jahre. Flexibilität und Kreativität zahlen sich daher aus, um das Teenager-Zimmer sowohl funktional als auch wandelbar zu gestalten.


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Das Jugendzimmer gemeinsam einrichten

Manchmal möchten Eltern ihrem Sohn oder ihrer Tochter eine besondere Freude machen, indem sie während ihrer Abwesenheit deren Zimmer umgestalten. Das bedeutet aber einen großen Eingriff in die Privatsphäre des Kindes und kann daher Konflikte hervorrufen. Teenager wünschen sich stattdessen ein Mitspracherecht, wenn es um die Gestaltung ihres Zimmers geht. Es handelt sich schließlich um ihren ganz persönlichen Rückzugsbereich, in dem sie sich selbst entfalten wollen und sollten. Besser ist es daher, die Jugendlichen diesbezüglich wie Erwachsene zu behandeln und die Umgestaltung gemeinsam anzugehen. Es gilt, die Wünsche des Kindes ernst zu nehmen und ein Wohnkonzept zu entwickeln, das diese mit funktionalen Ansprüchen sowie den finanziellen Belangen in Einklang bringt. Eltern nehmen also eine Art Beraterrolle ein und fällen die schlussendliche Entscheidung – schließlich sind sie Mieter oder Eigentümer der Immobilie und müssen die Kosten für die Umgestaltung tragen. Es ist also wichtig, einen Kompromiss zu finden, der die Ansprüche der Eltern und des Teenagers gleichermaßen vereint. Eine offene Kommunikation sowie strukturierte Herangehensweise ist dafür die beste Strategie.

Vorhandenes nutzen und umfunktionieren

Manchmal fällt es einem oder beiden Elternteilen schwer, sich vom Kinderzimmer zu verabschieden und sich mit dem Gedanken anzufreunden, dass das Kind nun in eine neue Lebensphase eintritt. Wichtig ist aber, dass sich das Zimmer mit diesen Lebensphasen weiterentwickelt und daher sollte dem Sohn oder der Tochter die Möglichkeit zur Veränderung gegeben werden. Das bedeutet jedoch nicht, dass die gesamte Einrichtung des Kinderzimmers weichen muss. Oft können kleine Veränderungen eine große Wirkung haben wie neue Vorhänge ohne kindliche Motive oder eine frische Wandfarbe. Auch reicht es manchmal aus, bei Kommoden die Knäufe auszutauschen oder einzelne Möbelstücke umzulackieren, sodass aus dem Kinder- ein Teenager-Zimmer wird. Es gilt also zu prüfen, was weiterhin genutzt werden kann und wie es dafür verändert werden muss. So sind weniger Investitionen in neue Möbelstücke oder Dekoration notwendig. Einzelne Anschaffungen sind aber in den meisten Fällen unverzichtbar, beispielsweise ein größeres Bett oder ein höherer Schreibtisch. Wer diesbezüglich sparen will oder muss, kann diese gegebenenfalls selbst bauen oder „Second Hand“ kaufen.

Dekoration anstelle von Wandfarbe

Das Teenager-Alter dauert zwar über mehrere Jahre an, oftmals wandelt sich der Geschmack der Jugendlichen in dieser Zeit aber mehrfach. Sie durchlaufen also unterschiedliche Phasen und das kann zu einer regelmäßigen Umgestaltung des Zimmers führen. Permanente Veränderungen wie ein neuer Anstrich sind deshalb mit Vorsicht zu genießen. Besser ist es, das Zimmer in seinen Grundzügen neutral zu halten. Eine dezente Wandfarbe bietet die perfekte Grundlage, um diese mit weniger permanenten Maßnahmen zu individualisieren. Dafür eignen sich beispielsweise Wandbilder hervorragend, die nach dem eigenen Geschmack kombiniert und arrangiert werden. Dadurch versprechen sie maximale Individualität und Flexibilität, sprich die Bilder können mit minimalem finanziellen sowie Zeitaufwand ausgetauscht werden, falls sie dem Teenager irgendwann nicht mehr gefallen.

Farben richtig einsetzen

Nicht nur an der Wand empfehlen sich für das perfekte Teenager-Zimmer eher neutrale Farben. Auch bei der Einrichtung gilt es, diese gekonnt einzusetzen. Die meisten Jugendlichen wünschen sich ein Farbkonzept mit mindestens einer oder mehreren auffälligen Farben. Jedoch kann sich auch diesbezüglich ihr Geschmack regelmäßig ändern. Sinnvoll ist deshalb, teure Möbel oder Gegenstände, die für eine lange Zeit genutzt werden sollen, ebenfalls in neutralen Farben zu wählen. Dabei kann es sich um eine bestimmte Holzart handeln, um metallische oder weiße Möbelstücke. Auch Naturmaterialien sind stets eine gute Wahl, da sie einen klassischen Look versprühen, der sich in viele verschiedene Stilrichtungen einfügt. Günstigere Einrichtungsgegenstände wie Teppiche, Lampen, Kissenbezüge & Co können hingegen in den Wunschfarben gewählt werden. Sie lassen sich problemlos ersetzen und so kann eines Tages dem Zimmer ein ganz neuer Look verliehen werden, ohne wieder viel Geld investieren zu müssen. Teures neutral, Günstiges bunt – so lautet demnach eine sinnvolle Devise bei der Einrichtung des perfekten Teenager-Zimmers.

Individualität durch modulare Möbel

Der Wunsch nach einem umgestalteten Raum resultiert bei Jugendlichen meist aus dem Wunsch nach mehr Individualität. Es ist deshalb wichtig, ihnen diesbezüglich eine gewisse Gestaltungsfreiheit einzuräumen. Modulare Möbel sind hierfür eine gute Möglichkeit. Sie können nach dem individuellen Bedarf sowie Geschmack zusammengestellt werden. Zudem bieten sie die Option, jederzeit mit minimalem Aufwand verändert zu werden, wenn beispielsweise der Kleiderschrank zu klein wird oder ein farbiges Modul durch eine neutrale Farbe ersetzt werden soll. Modularität bedeutet also Flexibilität sowie Individualität und ist daher eine optimale Wahl für ein Teenager-Zimmer. Zudem können die Einrichtungsgegenstände gegebenenfalls für andere Räume umfunktioniert werden, falls die Jugendlichen für diese keinen Gebrauch mehr haben, beispielsweise für das Gästezimmer oder ein Kinderzimmer von Geschwistern.

Bewegliche Aufbewahrungsmöglichkeiten nutzen

Aufbewahrungsmöglichkeiten sind in einem Jugendzimmer wichtig, um ausreichend Platz für Kleidung, Schulsachen & Co zu bieten. Die meisten Eltern entscheiden sich für eine Kombination aus einem klassischen Kleiderschrank und einzelnen Regalen, die an verschiedenen Stellen des Zimmers aufgestellt oder aufgehängt werden. Vor allem große Schränke und Regale sind jedoch nicht mobil und daher kann das Kind diese nur selten mitnehmen, wenn es eines Tages in die erste eigene Wohnung auszieht. Besser sind bewegliche und kleinere Aufbewahrungsmöglichkeiten, die nach Bedarf miteinander kombiniert werden. Dadurch können sie jederzeit umgestellt und eines Tages mitgenommen werden. Kurz gesagt: Auch sie erhöhen die Flexibilität und verringern zugleich den Aufwand bei Umgestaltungsmaßnahmen oder Umzügen in der Zukunft. Zudem können sich viele Teenager ohnehin mehr für ungewöhnliche Lösungen wie eine Kleiderstange oder ein Regal aus Obstkisten begeistern als für klassische Aufbewahrungsmöglichkeiten wie einen Kleiderschrank.

Schlafgelegenheit mit Blick auf die Zukunft

Ebenso gilt es, die Schlafgelegenheit mit Blick in die Zukunft auszuwählen. Das Bett gehört schließlich zu den teuersten Anschaffungen im Teenager-Zimmer und daher stellt sich die Frage, wie dieses zukünftig genutzt werden soll. Es kann nach dem Auszug der Kinder beispielsweise als Gästebett dienen oder das Kind nimmt dieses in seine zukünftige Wohnung mit. Gegebenenfalls soll das Jugendzimmer nach dessen Auszug auch zum Wohnzimmer werden und daher bietet sich ein Dauerschlafsofa an, das je nach Bedarf zum Gästebett umgewandelt werden kann. Vom klassischen Jugendbett über eine multifunktionale Lösung bis hin zu ungewöhnlichen Arrangements wie einem Hochbett oder einem selbstgebauten Bett aus Paletten gibt es also auch diesbezüglich zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten, um das Geld sinnvoll anzulegen und dadurch für die Teenager eine einzigartige, aber zugleich funktionale Lösung zu finden – auch über den Zeitpunkt ihres Auszugs hinaus.

Ordnung einfach machen

Zuletzt ist die Ordnung ein häufiges Streitthema zwischen Eltern und ihren Kindern, vor allem im Teenager-Alter. Es ist deshalb sinnvoll, sie durch ein geeignetes Wohnkonzept so einfach wie möglich zu machen. Alles muss seinen festen Platz haben, weshalb zuerst gemeinsam mit dem Kind ein Konzept erstellt werden sollte. Dieses muss logisch sein und zugleich den optischen Ansprüchen des Teenagers genügen. Erst anschließend können entsprechende Möbel ausgewählt werden, welche diese Voraussetzungen erfüllen. Je einfacher alles erreicht und wieder verstaut werden kann, desto größer ist die Chance, dass sich im Teenager-Zimmer kein Chaos bildet. Es ist deshalb wichtig, den verfügbaren Platz bestmöglich auszunutzen, beispielsweise durch Stauraum auf verschiedenen Ebenen, durch Kisten unter dem Bett, durch Eckregale und andere smarte Lösungen, die selbst aus kleinen Jugendzimmern das Meiste herausholen.